
Warum landen so viele Katzen im Tierheim?
17 Aug. 2025.
In Deutschland leben in fast jedem zweiten Haushalt Haustiere. Besonders beliebt sind Katzen. Rund 15,7 Millionen von ihnen wohnen laut dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) in deutschen Haushalten. Viele Menschen sehen ihre Katze als Familienmitglied – und das mit gutem Grund. Katzen sind süß, lustig und oft sehr verschmust. Trotzdem landen jedes Jahr viele von ihnen im Tierheim. Warum das so ist und wie du helfen kannst, erfährst du bei Cat in a Flat.
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Wie viele Katzen leben im Tierheim?
Etwa 130.000 Katzen landen jährlich in deutschen Tierheimen. Zusätzlich streunen rund zwei bis drei Millionen herrenlose Katzen durchs Land.
Wieso gibt es so viele Streuner? Besonders auf dem Land sind streunende Katzen keine Seltenheit. Anders als bei Hunden ist es gesellschaftlich oft akzeptiert, Katzen draußen sich selbst zu überlassen. Das Problem: Viele dieser Katzen sind nicht kastriert und vermehren sich unkontrolliert. Eine Katze kann drei Würfe im Jahr haben, mit jeweils vier bis sechs Kitten. So steigt die Zahl der Tiere schnell, und die Tierheime kommen an ihre Grenzen.

Warum landen Katzen im Tierheim?
Es gibt viele Gründe, warum Katzen im Tierheim abgegeben werden. Sie betreffen entweder die Halter:innen, die Katzen selbst oder gesellschaftliche Umstände.
Gründe der Besitzer:
- Allergien: Wenn jemand im Haushalt plötzlich allergisch reagiert – gerade ein neues Kind, muss die Katze häufig abgegeben werden.
- Krankheit oder Tod: Wird ein Halter schwer krank oder stirbt, fehlt oft jemand, der das Tier übernimmt.
- Geldprobleme: Katzen kosten Geld. Wer arbeitslos wird oder Schulden hat, kann sich Futter, Streu und Tierarzt oft nicht mehr leisten.
- Umzüge: In vielen Mietwohnungen sind Tiere nicht erlaubt. Wer umziehen muss, kann die Katze manchmal nicht mitnehmen.
- Veränderte Lebensumstände: Eine Trennung, ein plötzlicher Todesfall, ein neues Baby oder Schichtarbeit können dazu führen, dass sich Menschen überfordert fühlen.
Gründe der Katze:
- Gesundheit: Manche Katzen werden krank, etwa mit Diabetes oder Nierenerkrankungen. Die Pflege kostet Zeit und Geld.
- Ungeplante Würfe: Wird eine Katze nicht kastriert, kann sie schnell trächtig werden. Viele Katzenbesitzer sind dann mit den Kitten überfordert.
- Verhaltensprobleme: Aggression oder Unsauberkeit entstehen oft durch Stress, Langeweile oder Krankheit. Viele Menschen wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.
Welche Möglichkeiten gibt es statt Tierheim?
Neben Tierheimen gibt es auch andere Wege, eine Katze abzugeben oder zu adoptieren. Viele Tierschutzvereine arbeiten mit Pflegestellen. Die Katzen leben dort in privaten Haushalten. Das hilft besonders scheuen oder kranken Tieren. Auch über Tierärztinnen oder seriöse Online-Plattformen werden Katzen vermittelt. Wichtig ist: Niemals Katzen „verschenken“, ohne die neue Umgebung genau zu prüfen. Ein Zuhause auf Lebenszeit braucht Vorbereitung und Verantwortung.
Wenn deine Katze gesundheitliche Probleme hat oder Verhaltensauffällig ist, solltest mit Spezialisten reden. Tierärzte, Katzen-Psychologen etc. können dir oft weiter helfen, sodass das Tierheim wirklich die letzte Station ist.
Gehe sicher, bevor du eine Katze kaufst
Wer eine Katze zu sich zu holen will, sollte vorher einiges bedenken:
- Kannst du die Kosten für Futter, Streu und Tierarzt tragen? Denke eventuell über eine Versicherung nach
- Zwei Katzen sind besser als eine! Katzen sind keine Einzelgänger. Werden sie allein gehalten, kann das zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
- Hast du genug Zeit, dich täglich mit deiner Katze zu beschäftigen?
- Ist deine Wohnung sicher und gibt es alles, was deine Katze braucht?
- Gibt es jemanden, der sich um deine Katze kümmert, wenn du krank oder im Urlaub bist?
- Bist du bereit, die Verantwortung für viele Jahre zu haben? Eine Katze ist ein Familienmitglied und sollte so behandelt werden.
Nur wenn du alle Fragen mit Ja beantworten kannst, freut sich eine Katze aus dem Tierheim sicher über eine Adoption!

Was kann ich tun, um Katzen im Tierheim zu helfen?
Schon kleine Schritte können Großes bewirken. Hier einige Möglichkeiten:
- TNR-Programme unterstützen: Diese Programme („Trap-Neuter-Return“) helfen freilebenden Katzen. Sie werden eingefangen, kastriert und wieder freigelassen. So bleibt die Population unter Kontrolle.
- Gut für die eigene Katze sorgen: Wer eine Katze hat, sollte sich täglich Zeit für sie nehmen. Achte auf Gesundheit, Beschäftigung und Sicherheit im Zuhause.
- Notfallplan erstellen: Überlege dir, wer sich um deine Katze kümmern könnte, wenn dir etwas passiert. Eine Liste mit zuverlässigen Katzensittern ist wichtig.
- Adoptieren statt kaufen: In Tierheimen warten viele tolle Katzen auf ein Zuhause. Sie sind in der Regel kastriert, geimpft und gechippt.
- Spenden oder eine Patenschaft übernehmen: Schon kleine Beträge helfen, Tierarztkosten und Futter zu finanzieren. Viele Tierheime schicken Updates über das Patentier.
- Pflegekatze aufnehmen: Du nimmst eine Katze auf Zeit bei dir auf, bis sie adoptiert wird. Das entlastet Tierheime und hilft dem Tier.
- Zeit spenden: Ehrenamtliche Helfer werden immer gebraucht – für Versorgung, Spielzeiten oder Büroarbeit.
- Kastrieren: Eine der wichtigsten Maßnahmen. Kastrierte Katzen können keine ungewollten Würfe bekommen. Das verhindert viel Tierleid.
Darum ist es toll, eine Katze aus dem Tierheim zu adoptieren
Tierheimkatzen sind oft unterschätzt. Sie bringen viel Persönlichkeit mit und haben oft schon gelernt, im Haushalt zu leben. Du bekommst eine gute Beratung, denn die Mitarbeiter kennen ihre Tiere gut. Viele Katzen sind gesund, geimpft und kastriert. Du rettest nicht nur ein Leben, sondern unterstützt auch die Arbeit der Tierheime. Und du wirst überrascht sein, wie schnell sich eine Tierheimkatze an dich bindet.
Wenn du noch mehr wissen möchtest: Erfahre, wie du eine Katze sicher in die Transportbox bekommst, Spielzeug selbst bastelst oder welche Katze zu welchem Lebensstil passt. Jede kleine Handlung zählt – für ein besseres Leben unserer Samtpfoten.
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